Redaktion René Schellbach

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TUI fühlt sich „hinters Licht geführt“ – Wie fair sind Journalisten?

Die ARD setzt ihre „Marken-Check“-Serie fort. Wenig Neues brachte der Vergleich von Edeka und Rewe. Bei Eigenmarken sind sie so billig wie die Discounter, die Arbeitsbedingungen sind nicht immer fair und Öko-Siegel halten nicht alle Versprechen. Weniger gut war jetzt die Zuschauerquote beim TUI-Check. Und der Reiseveranstalter antwortet mit einer ungewöhnlich langen Pressemitteilung mit vielen Vorwürfen.

Der „Markencheck" – gesendet am Montag um 20.30 Uhr nach dem „Brennpunkt“ zur Niedersachsen-Wahl – prüfte Qualität, Service, Preis und Fairness. Mario Köpers, Leiter Unternehmenskommunikation bei TUI Deutschland, hält den Beitrag für „durch und durch tendenziös." Köpers schreibt in einer fast 9.000 Zeichen langen Pressemitteilung: „Von den Autoren fühlen wir uns hinters Licht geführt, denn diese Ergebnisse entsprechen in weiten Teilen nicht den Aussagen, die während der Dreharbeiten uns gegenüber getroffen wurden.“

Das Problem gibt es öfters. Als Pressesprecher weiß man nie genau, was am Ende in der Zeitung steht oder in die Sendung kommt. Journalisten rücken mit Enthüllungen meist nicht im Vorgespräch heraus. Aber wenn der Müll im Hotel plötzlich sorgfältig getrennt wird, nachdem die Reporter offiziell angefragt haben, dann hat die Pressestelle rasch reagiert. Dumm nur, wenn die Medienleute schon vorher nachgeschaut haben.

Der WDR bleibt laut dpa bei seiner Darstellung: „Wir können in der TUI-Reaktion nichts sehen, was unsere Ergebnisse widerlegen würde."

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